Architetti Senza Sensibilita

Die Presse:

A.S.S.: Das Urteil der Jury war vernichtend. Nicht realisierbar, sei der Entwurf, den die Architektengruppe A.S.S. (architetti senza sensibilita) im Wettbewerb zur Gestaltung der Gegend um den Berliner Hauptbahnhof eingereicht hatte. Auch der Nachweis des Gegenteils war umsonst: Beitrag Nummer 1039 schied bereits in der Vorauswahl aus. Die A.S.S. Architekten wollten die zergliederte Stadtlandschaft rund um den 1987 eingeweihten Hauptbahnhof auffüllen, indem sie die vorhandenen Wohn- und Geschäftshäuser schlicht und einfach noch einmal bauten, nur diesmal um 90 Grad gedreht und damit von der Senkrechten in die Horizontale gekippt, ein witziger und kühner Entwurf.


Als lose Arbeitsgruppe vor 10 Jahren in Berlin gegründet, betrachten die fünf Mitglieder von A.S.S. (Lutz Borchers, Dorotea Etzler, Helmuth Hanle, Frank Meilchen und Ute Pieroeth), Architektur in erster Linie unter dem Gesichtspunkt ihrer geistigen Dimension.


Reflexion von Umwelt und Gesellschaft, Annäherung an die bildende Kunst und das Aufzeigen von Möglichkeiten jenseits der in Berlin momentan so beliebten Blockrandbebauung, das sind die Eckpunkte im A.S.S.-Koordinatensystem. Präsentiert werden neben dem Hauptbahnhof-Projekt Arbeiten zum Wettbewerb Frankfurter Allee, Entwürfe für die Mauergedenkstätte amd der Bernauer Straße und für einen Wohnpark in Mestre/Venedig sowie ein Plan zum Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche. Besonders letzterer hat es in sich. Anstatt die Frauenkirche in einfacher Ausführung aufzubauen, sollte man das im Zweiten Weltkrieg zerstörte barocke Gotteshaus neunmal vervielfältigt wiederherstellen und, so die um konstruktive Ehrlichkeit besorgten Architekten von A.S.S. als Einkaufspassage herrichten. Ulrich Clewing (ZItty)


Abriß Seitenflügel Plaza Hotel, Video von Dorotea Etzler

MORE von D.C.Etzler?

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